Mittwoch, Januar 25, 2006

“If you don’t take the time to look you’ll never manage to see anything!”


Ich habe mir Zeit genommen. Habe elf Tage lang die Umgebung von Ushuaia erkundet, im Zelt geschlafen, gewandert, gelesen, gelacht und gestaunt. Gerne wäre ich noch länger geblieben, hätte gerne mehr Wein und Mate mit Mareike, Andreas, Patricio und Juan beim Lagerfeuer am Biberdamm genossen aber leider ist sie eben doch begrenzt, meine Zeit.
Und so machte ich mich per Daumenexpress auf den Weg nach Norden. Per Anhalter durch Feuerland – der Titel klingt doch nach einem Blockbuster und er hielt, was er verspricht. Interessante Mitfahrgelegenheiten ließen nicht allzu lange warten und ich kam gut voran. In der Kapelle eines Klosters schlug ich mit dem Segen des Paters die erste Nacht mein Lager auf, bevor ich am nächsten Tag die Grenze nach Chile überquerte und als blinder Passagier aufs Festland übersetzte.
Feuerland – was hatte ich mir eigentlich darunter vorgestellt? Vulkaninseln? Vielleicht. Zumindest weiß ich nun, dass es eine riesige Insel (mit zahlreichen kleinen, meist unbewohnten Nebeninseln) ist und von Magellan so getauft wurde, welcher in den Erzählungen seiner Reise von 1520 von Ufern voller Feuer berichtete. Ursache dieser Feuer waren die Ureinwohner, welche trotz Eiseskälte zwar fast nackt herumliefen, dafür aber immer ein Feuer bei sich hatten – selbst auf ihren Kanus! Und wieder was gelernt…
Der letzte nette Mensch, welcher mich schließlich mitnahm, lud mich auch gleich noch zu seiner Familie nach Hause zum Essen ein. Nette Gespräche, tolles Essen, ein frisch bezogenes Bett und schließlich noch eine Weiterfahrt am nächsten Tag überzeugten mich von der Gastfreundlichkeit der Chilenen. Erfahrungen, die es schwerlich beim Reisebüro um die Ecke gibt.
So kam ich schließlich nach Puerto Natales, Sprungbrett in den „Torres del Paine“ Nationalpark, Traum aller Hiker. Auch hier nahm ich mir Zeit, ging fünf Tage trekken, schlief im Zelt und genoss Ruhe, Seen und Gletscher.
Doch Lamas, Kondore und Nandús (die lokale Variante des Vogel Strauß) waren nicht das Einzige, was ich traf: mit Barbara und Stefan lernte ich zwei SCHWEIZER kennen, die mir mit erfrischend unbekümmertem Humor und interessanten Gesprächen die Zeit versüßten. Hätte ich mehr davon während meiner Zeit in Luzern kennen gelernt, würde ich vermutlich nicht am anderen Ende der Welt das Glück suchen… Mercí Euch Beiden!
Die hunderten Fotos dieser letzten Tage mit hiesiger 128kB Verbindung hoch zu laden wird wohl noch deutlich schneller gehen, als die gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten. Aber dafür habe ich ja Zeit, wenn ich mich morgen wieder per Anhalter auf den langen Weg nach Santiago de Chile mache. Dort, 3100km entfernt, kommt nämlich am 03.02 mein Bruder mit Kind und Kegel an, um mit mir die Anden zu bezwingen. Ach und übrigens *fanfarentusch* die Hausarbeit ist auch fast fertig ;-) Halleluja.

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

T minus 27 Tage ;)

Du kommst nicht drumrum...New York hab ich grad überstanden und Rio wird kein Ponyhof...da wird schöööööööön gefeiert! ;)

Kuck das deine Hausarbeit fertig wird und du nicht im Daumenexpress gef**kt wirst ;)

bis bald...
Owski

Mi. Jan. 25, 03:27:00 PM

 
Blogger Roy On Tour said...

Rio? Mit dem Owski? Vielleicht auch noch Phil die Peitsche und das ganze zu Karneval?

Heisst das etwa ich muss feiern? Vielleicht tanzen? Gar mit Frauen? Halbnackt am Strand? Womoeglich auch noch Alkohol trinken? Schon Morgens und dann den ganzen Tag? Bei 30 Grad auf Copacabana und Ipanema unter Palmen?

Das klingt nicht nach Kindergeburtstag aber ich werde mich meinem Schicksal stellen. Kruppstahlhart und knoecheltief.

So, jetzt aber erstmal aufwischen.

Mi. Jan. 25, 11:08:00 PM

 
Anonymous Anonym said...

Kling klang.......... bloß von hier weg, so weit, wie möglich.... bis du sagst, es ist Zeit, wir müssen aus Feuerland zurück.... nach Santiago und dann nach Rio und dann... nach Hause... im Wiener-Walzer-Schritt... dadada badadadadedideda badadada...

Do. Jan. 26, 04:37:00 PM

 

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